Robert Beerscht
Robert Beerscht arbeitet seit 1991 als freischaffender Bildhauer in der
Idylle des kleinen Dorfes Münchrath in unmittelbarer Nähe der
Museumsinsel Hombroich in Nordrhein-Westfalen. Im Zentrum des künstlerischen
Schaffens von Robert Beerscht steht der Mensch in seinem Gegensatz oder in
seiner Einheit zur Natur. Einerseits soll Endlichkeit von Menschheit, das
Bewußsein eines pars pro toto, Mensch in Zeit, Mensch in Natur, als vergängliches
Element dargestellt werden. Andererseits soll auch die Möglichkeit von
Ganzheitsempfinden und Lebenskreisläufen, das Forttragen von gemeinsamen
Ursprüngen betont werden. Gewollter und vermeidbarer Untergang der
Menschheit, Hoffnung und Resignation stehen einander gegenüber.
Fortschrittsglaube und der Leitsatz vom Menschen als Schöpfer seiner
selbst und der Welt erleiden dabei herbe Kritik.
Die Landschaft und der Raum, die darin existierenden Geräusche und
visuellen Wahrnehmungen, innere Gedanken- und Gefühlswelten wie auch
Einflüsse von Menschen nähren den Schaffensprozeß des Künstlers.
Dieser Schaffensverlauf wie auch der Künstler als Mensch selbst, schließen
sich dabei als Teil von Kunstwerken nicht aus. Sie gehören dazu und
bilden sich darin ab.
Robert Beerscht verwendet für seine Arbeiten
vornehmlich archaische Materialien wie Holz, Stein und verschiedene
Metalle. Produkte und Bestandteile der Natur also, wie sie ursprünglicher
nicht sein könnten. Bei der Bearbeitung der einzelnen Substanzen folgt
Beerscht der naturgegebenen Form der Materialien und ergänzt sie
gegebenenfalls. So ersetzt er zum Beispiel Ton und Wachs, also
formgebendes Material, durch erregtes Material wie Blei. Dieser Stoff wird
von ihm besonders geschätzt, da er es ermöglicht, alle Arbeitsprozesse
selbst auszuführen, zu erfühlen und durchleben zu können, ja selbst ein
Teil von Prozeß und Stoff zu sein. Stein, Holz und Stahl bieten Impulse,
die weitere innovative Ausdrucksmöglichkeiten und Erlebniswelten eröffnen.
Ziel ist die Schöpfung einer neuen Ganzheit in Prozeß und Objekt, die
sich in die Natur einpaßt und in welcher der Künstler seine
Seelenlandschaft (das Unbewußte) und seine subjektive Wahrnehmung von
Umwelt (das Bewußte) wiedergibt
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